Dietrich Bonhoeffer, 1906 geboren und 1945 hingerichtet, ist einer der bekanntesten deutschen Widerstandskämpfer. Bonhoeffers Briefe, die er aus dem Zuchthaus an seine Verlobte Maria von Wedemeyer schrieb, sind vor einigen Jahren publiziert worden. Berührende Dokumente, aus denen Mut und Zuversicht sprechen, die im Gottesglauben Bonhoeffers wurzelten.

Der kanadische Regisseur Eric Till, dem eine deutsch-kanadische Produzentengemeinschaft diesen biografischen, aber nicht dokumentarischen Film anvertraut hat, setzt durch den Einsatz von Licht und Dunkelheit dramaturgische Akzente.

Der stärkste und berührendste Teil dieses Films schildert Bonhoeffers Haftzeit. Man sieht ihn, allein, im Dunkel seiner Zelle, im Zwiegespräch mit Gott. Man hört, wie er anderen Gefangenen Mut zuspricht, wie er dadurch selbst einen Wärter für sich einnimmt. 

Und man versteht, warum er sowohl das Angebot der Nazis, seine Haut zu retten, als auch die ihm durch den von Maria bestochenen Wärter angebotene Fluchtmöglichkeit ausschlägt. So zeichnet "Bonhoeffer - Die letzte Stufe" ein plausibles Porträt seines Protagonisten.

Was aber ist Mythos und was ist Realität? Was wissen wir über Dietrich Bonhoeffer, sein Selbstverständnis, seine Spiritualität? Was ließ ihn zum Widerstandkämpfer werden? Worin ist er uns nah? Wo bleibt er uns fremd? Was bedeutet sein Zeugnis für uns in den gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart, angesichts von Rassismus und Diskriminierung, von Hass und Verfolgung. 

Das bleibt im Nachgespräch zu klären, zu dem herzlich eingeladen wird.

Zeit: So. 25.10.2020, 17:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Ort: Ev. Kirche Gescher, Friedensstr. 2, Gescher
Kosten: keine
Leitung: Rüdiger Jung, Pfarrer

Anmeldung: Eine Anmeldung ist nicht zwingend, aus gegenwärtigem Anlass wird jedoch ausdrücklich darum gebeten, da die gebotenen Abstandsregelugen geringere Platzkapazitäten ermöglichen.
Richten Sie Ihre Anmeldung bitte an: Anne Dzierzawa, buero[at]ev-ju.de oder telefonisch: 02573/797.